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27.04.2016

Das I. internationale Forum “Große Wissenschaft dem großen Sport“ öffnete sich in Moskau

Die Veranstaltung begann mit der All-Russischen Besprechung “Über die Rolle der Wissenschaft bei der Umsetzung der Entwicklungsstrategie von Körperkultur und Sport in der Russischen Föderation bis 2020: Erfahrung und Aussichten“. Verschiedene Aspekten wurden dabei besprochen u.a. das Fehlen der Koordination und Nachfolge in der Forschungstätigkeit, was die Implementierung der Ergebnisse kompliziert sowie die Qualität der sportlichen Vorbereitung und die Erreichung der Sportergebnisse negativ beeinflusst.

Im Laufe der Eröffnungszeremonie sprach Rektor der Akademie für Volkswirtschaft und Staatsdienst beim Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Mau ein Grußwort. Er bemerkte, dass sich die Akademie mit der Untersuchung der mit Verwaltung und Wirtschaft verbundenen Fragen des Sportbereiches befasst. Wladimir Mau betonte, dass das Hauptziel der Veranstaltung in der Bildung einer einheitlichen Plattform für zwischenbehördliche Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Forschungsbereich zur praktischen Umsetzung der bestehenden Ergebnisse besteht.

Stellvertretender Vorsitzender der Staatsduma der Russischen Föderation und Präsident des Olympischen Komitees Russlands Alexander Schukow, stellvertretender Sportminister Juri Nagornych, Leiter der Immobilienverwaltung der Russischen Akademie der Wissenschaften Sergey Kowalew, Leiterin der Föderalen Agentur für Medizin und Biologie Julia Miroschnikowa nahmen an der Diskussion teil. Generaldirektorin des Föderalen Forschungszentrums für Körperkultur und Sport Elena Jaschina, Direktor des Föderalen Zentrums für die Vorbereitung der Sportreserve Konstantin Wyrupaew, Leiterin des Zentrums “Gazprombank“ (AO) Lyudmila Panteleewa hielten die Vorträge auch.

Alexander Schukow betonte, dass momentan die Nationalmannschaften für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro aktiv gebildet werden. Vor dem Beginn der Olympiade sind knapp über drei Monate geblieben und die Spannung steigt. Der Leistungssport ist heutzutage auf einem solchen Niveau, dass große sportliche Erfolge ohne eine effektive wissenschaftliche und methodologische Vorbereitung nicht möglich sind. Stabile und hohe Olympialeistungen kann man ohne ein effektiv funktionierendes System für die Vorbereitung der sportlichen Reserve nicht vorstellen und nur durch seine Modernisierung kann die bekannte Formel “Von Massenhaftigkeit zur Meisterschaft” wirksam werden.

“Es ist klar, dass in Bezug auf die vor kurzem getroffenen organisatorischen Entscheidungen die Gründung innovativer Plattformen zur Vervollkommnung der Vorbereitung sportlicher Reserve zweckmäßig ist. Es sollen die meist aussichtsreichen Richtungen innovativer Tätigkeit und der Zusammenarbeit zwischen sportlichen Organisationen und wissenschaftlichen Initiativgruppen bestimmt werden sowie die Mechanismen für eine weitere Benutzung der besten Praktiken gebildet werden. Und in diesem Zusammenhang erwarten wir vom Forum positive Ergebnisse“, sagte Alexander Schukow.

Herr Schukow erwähnte auch eine erfolgreiche Erfahrung der Benutzung von mobilen Diagnoselabors bei der Vorbereitung zu Sotschi-2014. Es war betont, dass dieser Tätigkeitsbereich zukunftsreich ist.

“Erst vor kurzem kamen zwei große mobile Servicezentren für die Vorbereitung von Ski und Snowboards hinzu, die von großer Bedeutung für unsere Mannschaften sind. Die Teilnehmer des Forums haben die Möglichkeit sich in der Ausstellung mit der Ausrüstung solcher Zentren bekannt machen, die gerade Trainings- und Wettkampfplätze sind“, fügte Alexander Schukow hinzu.

Am Forum war es außerdem die Rede vom zum ersten Mal herausgegebenen wissenschaftlichen Periodikum, in dem die Forschungsergebnisse über die Besonderheiten von chronobiologischen Prozessen sowie körperlicher Anpassung der Athleten unter den Bedingungen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gesammelt sind.

Stellvertretender Sportminister Juri Nagornych ließ die Tatsache, dass einheimische Forschungen im Sportbereich internationale Autorität verlieren, nicht unbeachtet. Laut der Statistik belegt Russland im Ranking der Häufigkeit der Artikel und Forschungen in den internationalen Zeitschriften nur den 49. Platz. Fünf führende Nationen sind die USA, Großbritannien, Deutschland, China und Australien. Der Experte meint, dass die Desintegration der Sportwissenschaft einer der Gründe für eine so traurige Situation ist.

“Es existiert die Zerrissenheit unter der Kompetenzzentern: verschiedene Behörden und Organisationen leisten eine gewisse Arbeit und oft wird diese Arbeit ohne irgendwelche deutlichen Ziele geleistet. Die Forschungen sind miteinander nicht verbunden und es gibt keine Nachfolge bei der Umsetzung der Ergebnisse. Es fehlt an genügender Koordination für die Durchführung solcher Arbeit, einem einheitlichen Zentrum für die Prognostizierung aussichtsreicher wissenschaftlicher Forschungen im Sportbereich. Ausgehend davon wissen wir nicht genau was nächstes Jahr, in zwei oder fünf Jahren aktuell wird, in welchen Bereichen Schwachstellen oder Durchbruchtechnologien entstehen werden, dank denen unsere Athleten ihre Gegner besiegen können“, bemerkte Herr Nagornych.

Juri Nagornych glaubt, dass man den Meldonium-Skandal vermeiden konnte, falls es in Russland die mit dem Konsum solcher Arzneistoffe verbundenen wissenschaftlichen Forschungen existiert hätten.

Leiter der Immobilienverwaltung der Russischen Akademie der Wissenschaften Sergey Kowalew ist mit der These über die Wichtigkeit der Koordinierung einverstanden. Erfahrungsaustausch und Besprechung von allgemeinen Problemen sind aus seiner Sicht die Hauptaufgaben. Der Experte kommentierte auch das durch Meldonium-Konsum von den russischen Athleten hervorgerufene Problem.

“Gewissermaßen ist das Meldonium-Problem durch Finanzierungsmangel bedingt. Es ist vielleicht überlegenswert, wie spezielle Strukturen und zwar Zielkapitalfonds für die Sportfinanzierung gebildet werden können. Heutzutage funktionieren solche Fonds aktiv im Bildungs- und Medizinbereich. Wir brauchen dieses Verfahren als eine der Finanzierungsquellen für Sport und Forschungen besprechen“, so Sergey Kowalew.

Generaldirektorin des Föderalen Forschungszentrums für Körperkultur und Sport Elena Jaschina sprach über die Wichtigkeit der Benutzung der Erfahrung sowjetischer Wissenschaftler. Nach ihrer Meinung kann Russland wegen des Verzichtes auf die Verwendung des Kenntnisssystems bedeutende Sportergebnisse verlieren. Laut der Statistik haben mehr als 11. 000 Betreuer, die im Bereich Leistungssport arbeiten, keine spezielle Hochschulausbildung. Frau Jaschina teilte auch die Ansicht über die Bedeutung einer gemeinsamen Arbeit.

“Gerade gemeinsame Arbeit des medizinischen Personals, Pädagogen, Physiologen und Psychologen kann uns zukünftig Erfolg bringen. In der Sowjetzeit bestanden Forschungsgruppen je nach dem Sportart und der Finanzkraft aus drei bis 80 Spezialisten. Im Sport ist zwischenbehördliche Koordination besonders wichtig. Falls wir uns einander nicht hören würden, so werden wir keinen Erfolg erziehen. Wir können nur auf uns selbst verlassen und müssen unsere Bemühungen konsolidieren, damit im Endergebnis unsere Athleten gewinnen. Zwei Stutzzentren müssen im Zentralen und Fernöstlichen Föderalbezirk eingerichtet werden, damit alle Aufgaben gelöst werden können“, so die Expertin.

Das internationale Forum “Große Wissenschaft dem großen Sport“ ist der Umsetzung der Entwicklungsstrategie von Körperkultur und Sport in der Russischen Föderation bis 2020 gewidmet. Die Betrachtung von aktuellen Aspekten der Modernisierung des Systems für die Vorbereitung der Sportreserve und die Bildung von der organisatorischen, wissenschaftlichen und methodologischen Basis für das Vorbereitungssystem im Top-Leistungssport gehören dazu. Die besten Praktiken im Bereich medizinische und medizinisch-biologische Versorgung von Körperkultur und Sport werden als einen separaten Tätigkeitsbereich betrachtet.

Das Forum wurde von der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und Staatsdienst beim Präsidenten der Russischen Föderation und dem Föderalen Forschungszentrum für Körperkultur und Sport bei der Unterstützung der Assoziation innovativer Regionen Russlands organisiert.

Das Forum ist eine einzigartige interregionale Plattform, die die Theoretikern und Praktikern im Sportbereich, führende Wissenschaftler und Experten von der ganzen Welt, Vertreter der Sportelite sowie die Leiter der Exekutivorganen von verschiedenen Niveaus, gemeinnütziger Organisationen und der Organisationen im Bereich sportliche Vorbereitung vereinigt.